Die Kritiken auf der Rückseite des Buches versprachen unter anderem Spannung, Melancholie und Zärtlichkeit.
Zum Buch:
An Silvester wird Kay Scarpetta, Chefin der Gerichtsmedizin von Virginia und forensische Beraterin des FBI, zu einem Leichenfund auf einem alten Militärschiffsfriedhof gerufen. Der Tote ist ein berühmter Journalist und auch ihr persönlich bekannt. Schnell wird Kay bei der Autopsie klar, dass dies kein Tauchunfall sondern Mord war. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Toten finden sich Beweise, dass der Journalist über eine Sekte namens Neue Zionisten recherchiert hat. Kay stellt sich die Frage, was die Sekte mit dem Schiffsfriedhof zu tun hat.
Der siebte Fall von Kay Scarpetta will einfach nicht in Schwung kommen. Zwar beginnt das Buch mit einem anonymen Anruf und dem Leichenfund im trüben Wasser spannend, verliert sich dann aber in zu viele Nebensächlichkeiten. Zwischen den spannenden Abschnitten muss sich der Leser immer wieder durch lange und teilweise langweilige Dialoge von Kay und ihrer Umwelt schleppen.
Da dieses Buch strikt aus der Sicht der Gerichtsmedizinerin erzählt wird, passiert es leider sehr oft, dass der Leser, genauso wie die Hauptfigur, zwar oft dabei ist – aber nie wirklich mittendrin. Spannung und Action finden immer dort statt, wo Kay gerade nicht ist. So erfährt man als Leser vieles durch Hörensagen und muss sich mit den wilden Spekulationen der Gerichtsmedizinerin über Motive und Abläufe zufrieden geben. So entsteht leider ganz selten Spannung.
Neben der wackelnden Spannung hat man Probleme sich den Figuren in diesem Buch zu nähern. Dafür erscheint Kay viel zu zickig und egoistisch. Ihre Nichte bleibt erstaunlich blass und leblos und die restlichen Figuren hölzern und oberflächlich. Auf die Mitglieder der Sekte und deren angeblich charismatischen Anführer wird gar nicht erst eingegangen. Somit wurde auch hier eine Chance vertan ein paar Reizpunkte in diese Geschichte zu bringen. Statt sich mit der Psychologie der Figuren oder deren Motive auseinanderzusetzen, muss man als Leser den langweiligen Dialogen über das Privatleben der Figuren folgen.
Nach der Langeweile kommt die Verwirrung. Denn die Story dieses Buches wirkt wirr und ideenlos zusammengeschustert. Fast scheint es so, als ob sich die Autorin nicht entscheiden konnte oder wollte, wo der Schwerpunkt dieses Buches liegen soll: Krimi, Thriller oder doch ein Liebes- oder gar ein Familienroman? So ist von allem ein bisschen vorhanden aber nichts wirkt zu Ende gedacht und was noch schlimmer ist, nicht einmal alles wird zu Ende erzählt.
Zusammengefasst:
In diesem Buch herrscht größtenteils Langeweile und Verwirrung vor. Dann vielleicht doch lieber ein anderes Buch aus der Kay Scarpetta Reihe lesen.
Aus der Redaktion:
Ähnlicher Autor: Kathy Reichs
Ähnliches Buch: Welt in Angst – Michael Crichton
Interessanter Fakt: Dies ist der siebte Fall der Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta.
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