„Das letzte Kind“ von John Hart wurde mit dem britischen Ian Flemming Steel Dagger als bester Thriller des Jahres 2010 ausgezeichnet.
Zum Buch:
Vor einem Jahr wurde die 12-jährige Alyssa entführt. Kurz darauf verlässt der Vater die Familie. Die Mutter bricht daraufhin zusammen und flüchtet sich in eine von Drogen geprägte Beziehung mit einem anderen Mann. Nur Alyssas Zwillingsbruder Johnny und der damals ermittelnde Detective Hunt haben die Hoffnung das Mädchen lebend zu finden nicht ganz aufgegeben. Dann verschwindet wieder ein junges Mädchen und Johnny findet einen Hinweis, der darauf hindeuten könnte, dass seine Schwester noch lebt.
Die Geschichte um den jungen Johnny, der nach einem Jahr noch immer daran glaubt, seine Zwillingsschwester finden zu können ist ein Thriller mit überraschend viel Tiefgang. Es ist eben nicht nur die spannend geschriebene Story um die Suche nach zwei verschwundenen Mädchen, die den Leser fesselt. Es ist auch die traurige Geschichte des jungen Johnnys und dem Zerbrechen einer Familie nach dem Verschwinden der geliebten Tochter.
Dem Autor gelingt es gut die Balance zwischen Spannung, Tempo und melancholischer Stimmung zu halten. Die Hauptcharaktere wirken zwar an manchen Stellen etwas überzeichnet, aber das stört den Lesefluss nicht weiter, denn über weite Strecken sind die Figuren glaubwürdig und binden den Leser emotional an dieses Buch.
Man verzeiht dem Autor auch, dass die Geschichte streckenweise etwas zu dick aufträgt. Dass der Ururenkel des ersten freigelassenen schwarzen Sklaven in North Carolina mit spirituellem Touch zur Lösung des Falles beiträgt, ist wahrscheinlich auch nicht jedermanns Geschmack. Es passt aber irgendwie doch ganz gut zu den gestellten Fragen nach Gott, dem Sinn des Lebens und dem Umgang mit der eigenen Schuld.
Zusammengefasst:
Ein spannender Thriller mit emotionalen Tiefgang und überzeugenden Charakteren.
Aus der Redaktion:
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- TB: 9,99 €
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