Dieses Buch von Josh Bazell wurde mir mit dem Wort „superlustig“ empfohlen.
Zum Buch:
Dr. Peter Brown ist im Zeugenschutzprogramm. Früher war er als Auftragskiller der New Yorker Mafia unterwegs, jetzt arbeit er in einem Krankenhaus in Manhattan. Ausgerechnet dort trifft er auf einen Mafioso mit Krebs im Endstadion. Um zu verhindern, dass seine neue Identität an die Mafia weitergegeben wird, versucht er nach einer Absprache den Patienten durch eine schwierige Operation zu bringen.
Josh Bazell ist mit seinem Debüt etwas sehr seltenes gelungen. Seine Story, seine Hauptfigur und sein Schreibstil sind innovativ und stechen damit aus der Masse der Thriller heraus. Eigentlich ist das Buch in zwei Handlungsstränge aufgeteilt. Neben der Geschichte im Krankenhaus wird auch die Geschichte erzählt, wie und warum Peter Brown zum Killer für die Mafia wurde. Beide Storys für sich genommen sind schon spannend und gut erzählt. Aber sie nehmen durch die erzähltechnisch sehr geschickt umgesetzte Idee, beide Erzählstränge immer abwechselnd zu erzählen, rasant an Fahrt auf. So wird das Spannungslevel sehr hoch gehalten und es dem Leser schwer gemacht, eine Pause einzulegen. Dies ist immer ein Zeichen dafür, dass die Cliffhanger gut gesetzt sind.
Mit den Worten frech und zynisch kann man den Schreibstil des Autors wohl sehr gut beschreiben. So kommt man als Leser nicht umhin, sich über die Sichtweise der Hauptfigur köstlich zu amüsieren, nur um kurz darauf festzustellen, dass man sich immer noch in einem Thriller befindet. Denn es fließt doch einiges Blut in diesem Buch und zimperlich wird mit dem Leben der Figuren auch nicht gerade umgegangen.
Die Charaktere bleiben alle im Schatten der Hauptfigur. Das ist weiter nicht schlimm. Denn zum einem sind sie doch so weit herausgearbeitet um interessant zu sein und zum anderen ist der zynische Dr. Brown so facettenreich, dass man sich als Leser gerne auf ihn fokussiert.
Der Autor studierte unter anderem Medizin, was man an den gut recherchierten und sehr ausführlichen Exkursionen in den Krankenhausalltag bemerkt. Trotz der ausführlichen Beschreibungen über Krankheits- und Operationsverläufe wird dieses Buch nicht langweilig, weil es auch dabei sprachlich unwiderstehlich frech bleibt. Auf der anderen Seite ist es nichts für schwache Nerven. Schließlich werden nicht nur bei Operationen Menschen aufgeschnitten.
Zusammengefasst:
Ein sehr gelungener Thriller, der mit einer guten Portion Zynismus gewürzt ist.
Aus der Redaktion:
Ähnlicher Autor: John Niven
Ähnliches Buch: Kill Your Friends – John Niven
Interessanter Fakt: Schneller als der Tod wurde 2010 mit dem deutschen Krimipreis ausgezeichnet.
Hörbuchempfehlung:
- TB: 9,99€
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